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Was macht Deutschland zum Radfahrparadies?

Von WeLoveCycling

Radfahren ist ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Kultur. Jeder ist sich über die Vorteile des Radfahrens bewusst und man sieht immer mehr Deutsche auf zwei Rädern durch die Stadt fahren. Zudem gehört das Radwegnetz zu den komplexesten der Welt. Schauen wir uns mal an, was Deutschland zum Radfahrparadies macht.

Die Zahl der Radfahrer steigt täglich 

Nach der Bundesstatistik nutzen 30 Prozent aller Haushalte in deutschen Städten über 500.000 Einwohner das Fahrrad als alleiniges Verkehrsmittel. Das heißt, diese Haushalte besitzen nicht einmal ein Auto oder Motorrad. Mehr als 80 Prozent der Deutschen nutzen das Fahrrad, insbesondere wenn die Strecke weniger als 15 km lang ist. Damit gehört Deutschland zu den führenden Fahrradnationen. In Berlin ist es sogar noch ein bisschen mehr – man schätzt, dass auf 1.000 Einwohner 710 Fahrräder kommen. Mit 620 km eigenen Radwegen gehört Berlin auch zu den Städten mit der weltweit höchsten Fahrrad-Pendlerrate. Vor allem bei jungen Menschen ist das Interesse am Radfahren sprunghaft angestiegen und ist super angesagt.

Dortmund Cycling
Ein „Fahrrad-Parkplatz“ vor dem Dortmunder Hauptbahnhof. © Profimedia

Autobahn für Radfahrer

Eines der nächsten Ziele des deutschen Verkehrsministeriums ist der Aufbau eines Autobahnnetzes, das ausschließlich für Radfahrer bestimmt ist. Eine der geplanten Strecken mit einer Gesamtlänge von 100 Kilometern soll an diversen stillgelegten Bahnlinien entlang führen und zehn Großstädte im Ruhrgebiet miteinander verbinden. Das Projekt wird die längste Fahrradautobahn Europas werden. Der erste Abschnitt zwischen Duisburg und Hamm ist bereits befahrbar und die Radfahrer sind begeistert. In anderen deutschen Großstädten wie Hamburg, Nürnberg, Frankfurt oder München gibt es derzeit zahlreiche ähnliche Projekte in unterschiedlichen Ausbaustufen.

Urlaub auf zwei Rädern

Mittlerweile gibt es entlang der Bundesstraßen Radwege mit einer Gesamtlänge von über 18.600 km. Um diese Strecken zu erhalten und auszubauen, investiert die Regierung seit 2015 jährlich 98 Millionen Euro. Darüber hinaus bietet Deutschland 200 Panoramaradwege für Besucher, die das Land lieber vom Fahrradsattel aus erkunden möchten. Auch radfahrerfreundliche Unterkünfte sind ganz leicht zu finden – klickt hier um zur Unterkunftssuche zu gelangen. Es gibt auch Routen, die bis über die Ländergrenze hinaus führen – zum Beispiel der 630 km lange Radweg zwischen Berlin und Kopenhagen, der Teil der 6.000 km langen EuroVelo 7-Radroute zwischen Schweden und Malta ist. Die besten Radwege für den Radurlaub im Herbst gibt es hier.

Cycle Paths GermanyIn Deutschland gibt es insgesamt mehr als 18.600km Radwege. © Profimedia

Fahrräder leihen

Das Beste am Radfahren in Deutschland ist, dass man nicht einmal ein Fahrrad besitzen muss. In jeder Stadt gibt es verschiedene Anbieter, über die man kostenlos oder für fast nichts Fahrräder nutzen kann. In Berlin betreibt die Deutsche Bahn ein System namens Call a Bike, mit dem man nach dem Kauf einer gültigen Fahrkarte mit dem Fahrrad in Züge und Straßenbahnen einsteigen kann, um die Stadt danach weiter zu erkunden.