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Wie viel Schlaf du brauchst, hängt auch davon ab, in welchem Land du lebst

Von Škoda We Love Cycling

Wie viel Schlaf ist „genug“? Die klassische Antwort lautet meist: sieben bis neun Stunden pro Nacht für Erwachsene. Doch eine neue Studie zeigt: Der tatsächliche Schlafbedarf – und vor allem das Schlafverhalten – variiert deutlich zwischen Ländern. Und diese Unterschiede beeinflussen nicht nur die Gesundheit, sondern auch die sportliche Leistungsfähigkeit.

Forscherinnen und Forscher der University of Boulder, Colorado, analysierten Schlafdaten von mehr als 30.000 Personen aus 11 Ländern. Die Teilnehmer:innen trugen Fitnesstracker, die ihre Schlafdauer und -qualität aufzeichneten. Ziel war es, herauszufinden, wie sehr kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Unterschiede unseren Schlaf beeinflussen.

Die Ergebnisse: große Unterschiede, wenig Schlaf

Die Studie zeigt: Menschen in Ländern mit hohem Einkommen schlafen im Durchschnitt weniger, bewegen sich aber mehr. In den USA und Japan schlafen Erwachsene im Schnitt nur 6,5 Stunden pro Nacht – deutlich unter den empfohlenen sieben Stunden. Auch in Singapur oder Südkorea liegt die durchschnittliche Schlafdauer deutlich unter dem Optimum.

In europäischen Ländern wie Frankreich oder Spanien schlafen Menschen etwas länger (rund 7 Stunden), in den Niederlanden sogar am meisten – mit durchschnittlich 7,4 Stunden pro Nacht. Auch in Australien und Neuseeland liegen die Werte höher als im weltweiten Durchschnitt.

Warum diese Unterschiede?

Die Gründe sind vielfältig: Arbeitszeiten, Pendelzeiten, soziale Normen, Technologie-Nutzung (Stichwort: Bildschirmzeit am Abend), aber auch klimatische Bedingungen spielen eine Rolle. In Japan etwa gilt Überarbeitung als gesellschaftlich anerkannt. In Südkorea wiederum ist Nachhilfe bis in die Nacht üblich. In südeuropäischen Ländern hingegen sind spätere Abendessen und soziale Aktivitäten ein kultureller Standard – was sich auf den Schlafrhythmus auswirkt.

Was heißt das für Sport und Gesundheit?

Zu wenig Schlaf beeinträchtigt nicht nur die Konzentration und das Immunsystem, sondern auch die sportliche Leistungsfähigkeit. Wer regelmäßig zu wenig schläft, hat ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und mentale Probleme.

Die Studie unterstreicht: Empfehlungen zur „idealen“ Schlafdauer müssen lokal angepasst und kulturell kontextualisiert werden. Gleichzeitig zeigt sie aber auch, dass der Körper – unabhängig vom Wohnort – nicht dauerhaft mit zu wenig Schlaf auskommt.

Fazit: Global denken, lokal schlafen

Die Schlafbedürfnisse des Menschen sind biologisch relativ konstant – aber wie wir schlafen, ist stark kulturell geprägt. Wer seine Leistung im Alltag oder im Sport steigern will, sollte den eigenen Schlaf ernst nehmen – auch wenn das Umfeld vielleicht anderes vorlebt.