Die Tour de France läuft – und wie immer ist sie weit mehr als nur ein Rennen. Sie ist ein Rhythmus. Eine Stimmung. Ein dreiwöchiges Eintauchen in Ruhm, Herzschmerz, Leistungsdaten, Helikopterperspektiven und perfekt getimte Soli. Für viele von uns definiert der Juli den Sommer: Die Tagesplanung richtet sich nach dem Etappenprofil, die Gruppenchats sind voll mit Taktik-Takes und jede Ausfahrt fühlt sich irgendwie so an, als wären wir ein bisschen Teil des Ganzen.
Natürlich klettern die wenigsten von uns über den Galibier oder sprinten über die Champs-Élysées. Aber ein bisschen vom Zauber des Profi-Pelotons lässt sich trotzdem in den eigenen Rides einfangen. Ganz gleich, welcher Fahrtyp du bist – Romantiker:in, Zahlenmensch, Style-Ikone, Tüftler:in oder Social Soul – irgendwo wartet dein ganz persönlicher Tour-Vibe auf dich. Hier erfährst du, wie du ihn findest.
Der Träumer / die Träumerin
Du fährst aus Gefühl. Dir geht’s nicht um KOMs oder Kadenzoptimierung – du bist dabei wegen der rauschenden Abfahrten, der langen Schatten über leeren Straßen, der Emotionen beim Zieleinlauf. Die Tour ist für dich Poesie in Bewegung. Du fieberst mit den Geschichten mit: Underdog-Attacken, Fans mit selbstgebastelten Schildern, Lavendelfelder und Burgen am Horizont.
Diesen Sommer musst du nicht nach Frankreich reisen, um deine Ausfahrten filmreif wirken zu lassen. Verpass deinem Standard-Loop etwas Storytelling, benenne deinen Hausberg nach einem großen Alpenpass und erobere ihn wie ein Etappenziel. Nimm den Umweg in Kauf, wenn er dich in die Golden Hour führt. Vergiss den Tacho. Lass die Beine entscheiden – wie auf einem langen Solo.
Und nach dem Ride? Schreib dir fünf Minuten lang auf, wie es war. Nur für dich – als dein persönliches Etappen-Recap. Denn für Träumer:innen ist jede Ausfahrt Teil einer größeren Geschichte.
Der Datenfreak
Du liebst Zahlen. Die Tour ist dein Olympia – und gleichzeitig dein Excel-WM-Finale. Du kennst die W/kg-Werte, Pulszonen, Aero-Werte, Reifendrücke. Und sobald Pogacar mit Negativ-Splits am Berg spielt, überdenkst du schon deinen Trainingsplan.
Dieses Jahr baust du dir deinen eigenen Mini-Trainingsblock im Pro-Stil. Ziel: neue Powerzone erreichen, Trainingscamp light oder deine Sonntagsrunde als „Flachetappe“. Bergintervalle = Punchy Finish. Lange Ausfahrt = Breakaway-Simulation. Jede Einheit tracken, jede Verbesserung feiern. Denk dran: Wenn die am Alpe d’Huez nach drei Wochen Vollgas noch angreifen, schaffst du auch eine Schwellen-Intervall vor dem Büro.
Du schaust die Tour nicht nur – du analysierst sie. Und mit der richtigen Planung wird dein Sommer ein Trainingsblock, den auch ein WorldTour-Coach abnicken würde.
Die Ästhet:in
Du weißt vielleicht nicht, wie viele Watt Jonas fährt, aber du kennst jede Sockenkombination im Peloton. Dein Bike ist Ausdruck deines Styles, dein Insta-Feed gleicht einem Lookbook. Dank dir putzen andere ihre Räder vor dem Gruppenride.
Für Style-Fans ist die Tour ein ästhetisches Fest: Trikots, Bikes, Kulissen. Dieses Jahr: lass dich inspirieren. Stell dir deinen eigenen Juli-Look zusammen – weiß auf weiß für heiße Tage, Retro-Cap für den Café-Stop, Team-Replica für den Fun-Ride. Plane eine Golden Hour-Fahrt – und nimm den Selfiestick mit. Wenn’s Kopfsteinpflaster gibt, mach was draus. Drama, Licht, Pose, Klick.
Die Profis haben Fotograf:innen. Du hast dein Auge. Und deinen Vibe. Fahr so, als wär dein Schatten der Rennmoto.
Der/Die Schrauber:in
Du fährst nicht nur – du schraubst, justierst, testest, polierst. Während andere den Zielsprint feiern, checkst du Aerobar-Setups, Antriebsvarianten und den geheimen Laufradsatz in Etappe 5. Für dich liegt die Spannung im Detail – zum Beispiel: Hält die Kette?
Dein Moment: der Sommer. Gönn deinem Rad einen Komplettservice – neue Züge, frisches Lenkerband, Testride in neuer Konfiguration. Die Tour zeigt: Jeder Marginal Gain zählt. Und nichts fühlt sich so gut an wie ein perfekt geschalteter Gang unter Volllast.
Wenn beim Kumpel das Tretlager knarzt, weißt du, was zu tun ist. Werkzeug raus. Du bist der Teamwagen. Du bist der stille Held des Sommers.
Der/Die Social Rider
Nicht jeder bekommt Tour-Fieber durch Wattzahlen oder Carbonteile. Für dich zählt das gemeinsame Erlebnis: Gruppenchats explodieren zur Etappenanalyse, Watchpartys mit Diskussionen, Gruppenfahrten mit „Wir fahren nur locker … bis zum letzten Anstieg“.
Du bist das soziale Herz deiner Crew – und der Sommer ist dein Spielfeld. Organisiere eine TdF-Ausfahrt, bei der jede:r ein Team repräsentiert. Oder fahre eine lokale Version einer Etappe. Watchparty? Klar! Mit Croissants und Iso-Drinks. Oder veranstalte eine „Tour de [Stadtname]“: mehrtägige Mini-Challenge mit Sprintwertungen, Climber-Segmenten und Café-Zielen.
Für dich ist Radfahren Teamsport – ganz ohne Podium. Du bringst die Stimmung, die Gespräche, den Zusammenhalt. Wie im Peloton liegt deine Kraft im Miteinander.
Finde dein Peloton
Das Beste an der Tour de France? Sie weckt etwas in uns allen. Du musst nicht rasiert oder 150 km am Tag fahren, um Teil davon zu sein. Vielleicht ist es der Moment, in dem du deinen Hausberg wie den Tourmalet erklimmst. Oder der Abend, an dem du deine Kette wachst, während die Profis sich fürs Zeitfahren warmfahren. Vielleicht fährst du im Juli einfach ein paar Mal öfter – getragen von der Welle des größten Radrennens der Welt.
Egal, welcher Fahrtyp du bist – der Tour-Vibe gehört dir. Klick ein, wähl deine Etappe und bring den Spirit auf die Straße.