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Iss dich einmal quer durch die Etappen der Tour de France – bis zum großen kulinarischen Finale

Von Adam Marsal

Ein kurzer Hinweis an alle, die hier auf der Suche nach figurfreundlichen Ernährungstipps sind: Die diesjährige Tour de France führt ausschließlich durch Frankreich. Und wenn dieses Land eines wirklich gut kann, dann ist es: deftig, herzhaft, köstlich. Wir haben einige der großartigsten regionalen Spezialitäten ausgewählt, die der Strecke der Tour folgen. Manche davon erfordern echte Ausdauer – andere lassen sich im Vorbeigehen genießen. Und ja, auch der schnelle Zucker-Kick in Form klassischer Desserts darf natürlich nicht fehlen. Am Ende der Tour sitzt das Trikot vielleicht etwas enger – aber ganz ehrlich: Wen kümmert’s?


Okzitanien

 

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Deftiger Eintopf aus Fleisch und Bohnen: Cassoulet

Ab Etappe 11 bis zum nächsten Ruhetag schlängelt sich die Tour durch Okzitanien – eine Region, die mit Stolz ihren Cassoulet verteidigt, ein Gericht so reich an Zutaten wie an kulinarischen Meinungsverschiedenheiten. Jede Stadt behauptet, das „echte“ Rezept zu haben. Gemeinsam ist allen: weiße Bohnen, die im Fleischsaft verschiedener Sorten schmoren. Stell dir einen dicken Eintopf vor – irgendwo zwischen Suppe und Auflauf – mit Entenconfit, Wurst und meist Schwein oder Lamm, alles stundenlang langsam gegart, bis sich die Aromen voll entfalten. Geduld ist Pflicht, aber die Belohnung ist königlich – oder zumindest radprofimäßig sättigend.


Pyrenäen

Entenconfit: Confit de Canard

Je näher die Fahrer den Pyrenäen kommen, desto mehr lohnt es sich, eine Entenkeule zu marinieren. Hier wird sie drei Tage lang in Salz und Kräutern eingelegt, dann langsam im eigenen Fett gegart, bis die Haut knusprig und das Fleisch butterzart ist. Klassisch serviert mit cremigem Kartoffelpüree oder weißen Bohnen – ein Gericht, das selbst die steilsten Anstiege vergessen lässt.


Provence-Alpes-Côte d’Azur

Gemüseeintopf des Südens: Ratatouille

Ratatouille ist für die Provence, was der Mont Ventoux für den Radsport ist: legendär, geliebt – und oft missverstanden. Dieses bunte Gemüseragout feiert die sonnenverwöhnten Zutaten der Region: Zucchini, Auberginen, Paprika, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch, sanft in Olivenöl geschmort, bis alles nach Sommer schmeckt. Das Geheimnis? Balance. Genug gegart, um Harmonie zu schaffen – aber nicht so viel, dass alles zerfällt. Heiß mit Fleisch oder kalt als Vorspeise: Ratatouille ist purer Provence-Genuss.


Jura

Hähnchen mit Vin Jaune und Morcheln: Poulet au vin jaune et aux morilles

Die vorletzte Etappe von Nantua nach Pontarlier führt durch den Jura – Heimat von Käse, Wein und einem der edelsten Gerichte Frankreichs: Poulet au vin jaune et aux morilles. Hier trifft der nussig-aromatische Vin Jaune auf wild gesammelte Morcheln. Das Hähnchen wird langsam in dieser luxuriösen Sauce geschmort – ein Gericht, das rustikale Waldküche mit festlicher Finesse verbindet. Serviert wird es in gehobenen Restaurants oder bei besonderen Anlässen.


Finaletappe in Paris

Süße Verführung: Macarons

Geschafft – willkommen in Paris! Die Stadt ist ein Schlaraffenland, aber wenn wir uns für eine einzige Delikatesse entscheiden müssten, wären es die Macarons: zarte, pastellfarbene Köstlichkeiten aus Mandelbaiser, gefüllt mit Ganache, Marmelade oder Buttercreme. Ursprünglich aus Italien mitgebracht, wurden sie in Paris zur Ikone. Heute gehören sie zur Stadt wie der Eiffelturm – nur deutlich leckerer.