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Wie du deinen Partner dazu bringst, 14 Fahrradfotos von dir zu machen (und dabei nicht die Beziehung ruinierst)

Von Monica Buck

Du hast das Selfie beim Solo-Ride im Griff. Du kennst dein Licht, deinen besten Winkel und natürlich dein Lieblingsjersey – das, das „Leistung trifft Lässigkeit“ ausstrahlt.

Aber jetzt kommt die wahre Challenge: Deinen Partner – der eigentlich nur „eine entspannte Runde mit Kaffee & Kuchen“ wollte – dazu zu bringen, 14 fast identische Fotos von dir und deinem Bike zu schießen. Und zwar ohne Streit, Trennungsdrohungen oder einsames Zurückradeln.

Hier kommt dein Überlebensguide fürs perfekte Partner-Pic – inklusive Beziehungsschutz.

1. Das Warm-up: Charmanter Motivationsschub

Starte stark – mit Lob, das genau ins Ziel trifft:

„Schatz, du hast echt ein Auge für gute Winkel.“
„Du verstehst das mit dem Licht einfach besser als jeder andere.“
„Ganz ehrlich: Du bist die Annie Leibovitz des Radsports.“

Was du auf keinen Fall sagen solltest:

„Stell dich einfach hin und drück drauf – so schwer ist das doch nicht?!“

Das ist der Moment, in dem Carbonrahmen durch die Luft fliegen.

2. Das Briefing: Erwartungen gezielt dämpfen

Formuliere es vorsichtig:

„Das dauert nur fünf Minuten, versprochen.“

Natürlich dauert es mindestens 25. Aber das bleibt erstmal unser kleines Geheimnis.

3. Das Setting: Du gegen die Landschaft

Der Hintergrund muss sitzen. Schließlich willst du nicht aussehen wie ein Ego auf Rädern, sondern wie ein Kunstwerk auf zwei. Also: Kurvige Straße, goldenes Licht, Sonnenblumenfeld oder – noch besser – ein neugieriges Alpaka im Hintergrund.

Was du meiden solltest: Mülltonnen, Dixi-Klos und Leute in Bib-Shorts, die seltsame Dehnübungen machen.

 

Achte darauf, dass der Hintergrund dramatisch genug ist, um den Aufwand zu rechtfertigen. © Prostock / DPphoto / Profimedia

4. Regie führen – mit Fingerspitzengefühl

Sag, was du brauchst, aber bleib charmant:

„Kannst du etwas tiefer gehen?“
„Jetzt leicht kippen… nein, andersrum.“
„Kannst du’s so machen, dass ich nicht aussehe wie kurz vorm Einbruch?“

Sag das mit einem Lächeln. Und idealerweise mit einem Riegel in der Hand.

5. Pausen einbauen (für den Hausfrieden)

Lass ein paar Quatschfotos zu. Gib ihnen Raum für Kreativität – oder Unsinn. Bonuspunkte, wenn du eins davon sogar postest. Es zeigt: Das hier ist Teamarbeit, kein Ein-Mensch-Shooting mit Nebendarsteller.

6. Danke sagen – und zwar richtig

Wenn das perfekte Bild im Kasten ist – Oberschenkel on point, Trikot sitzt, Blick entschlossen und heldenhaft – sag danke.

Groß.
Oft.
Am besten mit Kuchen.

7. Posten, markieren, loben

Unterschriftvorschlag:
„Shoutout an den besten Partner und geduldigsten Fotografen der Welt 💛📸🚴“

Denn ja: Sie standen 12 Minuten in einem Graben, während du deine Sockenhöhe optimiert hast. Die Welt soll’s wissen.

8. Jetzt sind sie dran – fair ist fair
Du hattest deine 47 Bilder? Dann gib ihnen auch ihre zwei (oder zehn). Und nein: Zwei verwackelte Versuche gelten nicht. Wenn’s für dich perfekt sein soll, dann auch für sie.

Liebe ist Einsatz. Und Instagram sowieso.

Fazit: Es geht um mehr als nur ein Foto
Es ist eine Erinnerung. Ein Team-Moment. Ein Beziehungstest in Lycra.

Und klar, vielleicht hast du etwas zu laut „WART MAL, DIE SONNE BLENDET!“ in Richtung Passanten gerufen. Aber am Ende zählt dieser eine perfekte Shot. Du. Das Rad. Unaufhaltsam.

Denn nichts sagt „wahre Liebe“ mehr, als geduldig die Sonnenbrille zu halten, während jemand zum fünften Mal versucht, richtig zu lächeln.