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Tour de France Femmes avec Zwift 2025: Die entscheidenden Momente

Von Megan Flottorp

Nach neun Tagen voller Spannung, Attacken und Emotionen endete die Tour de France Femmes avec Zwift 2025 an einem kühlen Sonntag in Châtel. Von den Kopfsteinpflasterstraßen der Bretagne bis zu den brutalen Alpenanstiegen – diese Ausgabe hatte alles, was Fans sich wünschen konnten. Und noch mehr.

Am Ende ging es jedoch um mehr als nur um Etappensiege, Trikots oder Podestplätze. Diese Tour hat erneut gezeigt: Der Frauenradsport fordert nicht nur Aufmerksamkeit – er beansprucht sie mit Nachdruck.

Wir blicken zurück auf die wichtigsten Momente, prägenden Etappen und größten Emotionen der TdFFaZ 2025.


Ein historischer Sieg: Pauline Ferrand-Prévot schreibt Geschichte

Pauline Ferrand-Prévot, mehrfache Weltmeisterin in verschiedenen Disziplinen und amtierende Olympiasiegerin im MTB, hat sich endgültig in die Radsportgeschichte eingeschrieben: Mit drei Etappensiegen – darunter dem Triumph auf der finalen Bergetappe – wurde sie die erste Französin, die die moderne Tour de France Femmes gewinnt. Der letzte Heimsieg lag 36 Jahre zurück (Jeannie Longo, 1989).

Bemerkenswert: Ferrand-Prévot kehrte erst 2024 zum Straßenradsport zurück. „Ich bin dafür zurückgekommen“, sagte sie zu Saisonbeginn. Ihr Angriff 6,7 km vor dem Ziel in Châtel ließ der Konkurrenz keine Chance – und sorgte für Gänsehautmomente bei Fans und Kommentator:innen gleichermaßen.

Pauline Ferrand-Prévots dominanter Sieg bei der Tour de France Femmes avec Zwift 2025 – vor allem die Art, wie sie ihre Konkurrentinnen am Col de la Madeleine und am folgenden Tag erneut distanzierte – wird den Radsport nachhaltig prägen. © Profimedia


Dreimal Podium: Niewiadoma-Phinney bleibt konstant

Kasia Niewiadoma-Phinney stand zum dritten Mal in Folge auf dem Tour-Podium. Die Polin – inzwischen verheiratet mit Taylor Phinney – zeigte erneut ihre Klasse. Selbst ein Sturz vor dem Anstieg zur Joux Plane konnte sie nicht stoppen.

Besonders eindrücklich: ihre Einschätzung der Entwicklung des Rennens. „Wenn du die gleichen Wattzahlen trittst wie letztes Jahr, bist du hier nicht mal in den Top 10“, sagte sie. Die Leistungsdichte wächst – und Niewiadoma-Phinney bleibt eine Konstante.


Vollering stark, aber wieder ohne Gelb

Demi Vollering galt als Top-Favoritin – am Ende wurde es Platz zwei. Trotz starker Form konnte sie dem explosiven Finale von Ferrand-Prévot in den Alpen nichts entgegensetzen. Dennoch beeindruckte sie mit Konstanz und Teamarbeit (erstmals mit FDJ-Suez). Ihr Fazit: „Wir haben als Team alles gegeben. Jetzt heißt es analysieren und neu ansetzen.“


Maëva Squiban begeistert Frankreich

Der Überraschungsmoment der Tour kam auf Etappe 6: Maëva Squiban (21) fuhr nach einem Solo-Angriff über 25 km ihren ersten WorldTour-Sieg ein – vor heimischem Publikum in der Auvergne. „Ein Traum“, sagte sie hinterher. Und ein Gänsehautmoment für alle, die sie anfeuerten.


Etappe 9: Ein Finale für die Ewigkeit

Die letzte Etappe hatte alles: drei harte Anstiege, frühe Attacken, Stürze, Solo-Vorstöße – und Drama bis zum Schluss. Anna van der Breggen, zurück im Peloton, attackierte früh und erinnerte an ihre besten Zeiten. Auf dem Col de Joux Plane führte sie das Rennen sogar solo an.

Doch die Show gehörte Ferrand-Prévot. Ihr Angriff 6,7 km vor dem Ziel war das perfekte Finale einer dominanten Tour.


Sarah Gigantes Achterbahnfahrt

Die junge Australierin lag vor der Schlussetappe auf Platz zwei – und beendete die Tour auf Rang sechs. Nach einem starken Auftritt auf Etappe 7 verlor sie auf der Abfahrt vom Joux Plane den Anschluss. Ihr Kampfgeist und ihr Talent bleiben dennoch unbestritten.


Die Trikotträgerinnen

  • Grünes Trikot (Punktewertung): Lorena Wiebes (SD Worx-Protime) punktete konstant – auch auf schweren Etappen.

  • Gepunktetes Trikot (Bergwertung): Elise Chabbey (FDJ-Suez) trug es von Beginn an und verteidigte es mit mutigen Ausreißversuchen.

  • Weißes Trikot (Nachwuchs): Nienke Vinke (Picnic–Post NL) zeigte ihr Potenzial und setzte sich gegen starke Konkurrenz durch.

  • Beste Mannschaft: FDJ-Suez glänzte als geschlossenes Team und holte sich den Gesamtsieg.


Das Comeback: Anna van der Breggen

Ihr Solo auf der letzten Etappe war ein Gänsehautmoment. Auch wenn es nicht fürs Podium reichte – ihre Rückkehr ins Renngeschehen war ein Highlight. „Sie war wieder da, wo sie hingehört“, meinten viele Fans.


Mehr als nur ein Rennen

Immer mehr Stimmen sagen: Diese Tour verändert den Sport. „Alle bereiten sich gezielt auf dieses Rennen vor. Es ist das Highlight des Jahres“, so Alice Towers (Canyon//SRAM). Die TdFFaZ wird nicht nur größer – sie wird wegweisend.


Was bleibt?

  • Ein historischer Heimsieg für Pauline Ferrand-Prévot

  • Ein Durchbruch für Maëva Squiban

  • Ein drittes Podium für Niewiadoma-Phinney

  • Ein starker, aber noch unvollendeter Auftritt von Demi Vollering

  • Und der Beweis, dass diese Tour längst mehr ist als ein Versprechen.