Es ist vollbracht: Nach 36 Jahren hat Frankreich wieder eine Tour-de-France-Siegerin. Pauline Ferrand-Prévot gewann am Sonntag nicht nur ihre zweite Etappe in Folge – sie holte sich auch souverän den Gesamtsieg bei der Tour de France Femmes avec Zwift 2025. Es ist der erste französische Gesamtsieg bei einem Tour-Rennen seit Jeannie Longo 1989.
Die französische Königin – Ferrand-Prévot triumphiert
Die 33-jährige Ferrand-Prévot (Visma–Lease a Bike) hatte vor der finalen Etappe bereits 2:37 Minuten Vorsprung auf Sarah Gigante (AG Insurance–Soudal) und ließ sich diesen auch nicht mehr nehmen. Sie kontrollierte das Rennen taktisch klug, ließ sich auf keinen Schlagabtausch ein, sondern setzte im richtigen Moment zum finalen Angriff an.
Der Schlüsselmoment kam beim letzten großen Anstieg, dem berüchtigten Col de Joux-Plane. Als sich das Tempo verlangsamte, griff Ferrand-Prévot an – und niemand konnte folgen. Sie baute ihren Vorsprung aus, überquerte als Erste die Ziellinie, fiel erschöpft zu Boden – und weinte.
„Ich weiß nicht, ob ich so eine Vorbereitung noch einmal durchstehen kann“, sagte sie danach. „Aber es hat sich ausgezahlt. Ich liebe, was ich tue – es ist mein Leben.“
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Entschieden auf der Königsetappe
Der wahre Showdown ereignete sich schon am Samstag: die Königsetappe mit Zielankunft auf dem legendären Col de la Madeleine (18,9 km @ 8 %). Hier deklassierte Ferrand-Prévot ihre Konkurrenz in einer der dominantesten Leistungen in der Geschichte des Frauenradsports. Sie gewann mit 1:45 Minuten Vorsprung auf Gigante, während die Favoritinnen wie Vollering und Fisher-Black deutlich zurückfielen.
Die „Prinzessin“ – Maëva Squiban begeistert Frankreich
Eine zweite Französin verzauberte die Zuschauer: die 23-jährige Maëva Squiban (UAE Team ADQ). Zunächst als Helferin eingeplant, wurde sie durch mehrere Ausfälle zur unerwarteten Teamleaderin – und nutzte die Chance.
Stage 6: 32 km Soloflucht zum Etappensieg.
Stage 7: Wieder Alleingang, wieder Sieg.
Stage 8: Angriff auf der Königsetappe, bevor sie am Madeleine erschöpft zurückfiel.
„Einmal bei der Tour zu gewinnen ist riesig. Zweimal – ich bin sprachlos“, sagte Squiban.
Frankreich hat eine neue Heldin – jung, mutig, mit einem strahlenden Lächeln und dem Herz einer Kämpferin.
Die afrikanische Königin – Kim Le Court Pienaar schreibt Geschichte
Zum ersten Mal wurde eine Etappe der Tour de France Femmes von einer Afrikanerin gewonnen: Kim Le Court Pienaar (Mauritius) triumphierte auf der 5. Etappe und trug vier Tage das Gelbe Trikot.
Besonders beeindruckend: Trotz eines Sturzes auf der Königsetappe unterstützte sie ihre Teamkollegin Gigante bis zum letzten Meter.
Und sie setzte ein wichtiges Statement:
„Ich hatte meine Tage – der Körper ist einfach müder. Aber ich habe durchgezogen.“
Sie sprach offen über Menstruation im Profisport – ein Tabuthema, das nun endlich öffentlich diskutiert wird.
Grünes Trikot für Lorena Wiebes
Weniger dramatisch verlief der Sprint-Wettbewerb: Lorena Wiebes (SD Worx–Protime) sicherte sich früh die entscheidenden Punkte gegen Marianne Vos und gewann souverän das Grüne Trikot.
🏆 Endergebnis – Tour de France Femmes 2025 (Top 5 GC)
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Pauline Ferrand-Prévot – 29:54:24
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Demi Vollering + 3:42
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Katarzyna Niewiadoma-Phinney + 4:09
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Dominika Włodarczyk + 5:45
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Niamh Fisher-Black + 6:25
💬 Fazit: Ein französischer Sommertraum
Frankreich hat endlich wieder seine Radsport-Königin – und was für eine. Pauline Ferrand-Prévot krönt ihre außergewöhnliche Karriere mit dem ganz großen Wurf. Dazu Maëva Squiban, die aus dem Nichts zur neuen Hoffnung aufstieg, und Kim Le Court Pienaar, die sportlich wie gesellschaftlich neue Wege öffnet.
Die Tour de France Femmes 2025 war mehr als ein Rennen – sie war ein Fest der Stärke, des Willens und der Vielfalt.



