Kim Le Court (AG Insurance–Soudal) sprintete am Mittwoch in Guéret zum Sieg auf der fünften Etappe der Tour de France Femmes avec Zwift – und übernahm nach einem explosiven Finale auch das Gelbe Trikot von Marianne Vos. Es war ein Tag voller Attacken, Dramatik und einem packenden Sprint, der das Gesamtklassement ordentlich durcheinanderwirbelte.
Die 165,8 km lange Etappe von Chasseneuil-du-Poitou nach Guéret war die längste der diesjährigen Rundfahrt – und die letzten 30 km hatten es in sich: Kletterpartien, ständige Tempowechsel und zahllose Attacken setzten dem Feld zu.
Im finalen Sprint einer selektierten Spitzengruppe setzte sich Le Court hauchdünn gegen Demi Vollering (FDJ–Suez) und Anna van der Breggen (SD Worx–Protime) durch.
„Vielleicht habe ich den Zuschauern vor dem Bildschirm einen Schreck eingejagt“, lachte Le Court,
„aber wenn man merkt, dass man das Tempo hat, weiß man einfach: Ich bin zuerst über der Linie.“
Die Etappe war geprägt von hohem Tempo, mehreren Stürzen und einem Peloton, das an den Anstiegen zunehmend zerfiel. Besonders bitter: Marianne Vos (Visma–Lease a Bike), bis dahin Gesamtführende, musste am letzten Anstieg reißen lassen und verlor am Ende 33 Sekunden. In der Gesamtwertung fiel sie damit auf Platz sechs zurück.
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Le Courts Sieg war das Ergebnis eines perfekten Teamplans und taktischer Disziplin:
„Unser Ziel war, sicher durch den flachen Teil zu kommen – wegen der vielen Stürze – und den Bonussprint mitzunehmen. Und wenn es zum Sprint in einer kleinen Gruppe kommt: alles auf Etappensieg“, so Le Court.
Ein Schlüssel zum Erfolg war Sarah Gigante, ihre Teamkollegin, die in den finalen Kilometern das Tempo hochhielt und half, die Lücke zur Vos-Gruppe zu vergrößern.
„Ohne Sarah wäre die Gruppe von hinten wahrscheinlich zurückgekommen – einige wollten nicht mitführen. Nur Demi, Kasia und ich haben gearbeitet“, sagte Le Court.
„Als Sarah nach der Abfahrt wieder aufschloss, war das entscheidend. Sie hat sich voll reingehängt. Das zeigt: Teamarbeit ist alles.“
Früh im Rennen hatte eine fünfköpfige Ausreißergruppe – u.a. mit Brodie Chapman (UAE ADQ) – das Rennen animiert. Ihre Flucht endete jedoch an den finalen Anstiegen. Chapman startete 25 km vor dem Ziel noch eine mutige Solo-Attacke an der Côte du Peyroux, wurde jedoch vor dem letzten Anstieg gestellt.
Die letzten Kilometer waren geprägt von Attacken und Tempoverschärfungen – vor allem von Kasia Niewiadoma Phinney, Vollering, Pauline Ferrand-Prévot und Le Court. Vos verlor dabei endgültig den Anschluss an die Spitze.
Im reduzierten Führungspulk ging es ins Finale. Le Court gab zu, den Zielstrich leicht falsch eingeschätzt zu haben:
„Ich war nicht ganz optimal positioniert im Sprint – die Ziellinie kam schneller als gedacht. Zum Glück hatte ich den schnellsten Antritt.“
Ergebnisse – Etappe 5
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Kim Le Court (MRI) – AG Insurance–Soudal – 3:54:07
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Demi Vollering (NED) – FDJ–Suez
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Anna van der Breggen (NED) – SD Worx–Protime
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Kasia Niewiadoma Phinney (POL) – Canyon–SRAM zondacrypto
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Pauline Ferrand-Prévot (FRA) – Visma–Lease a Bike
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Sarah Gigante (AUS) – AG Insurance–Soudal
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Pauliena Rooijakkers (NED) – Fenix–Deceuninck
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Marianne Vos (NED) – Visma–Lease a Bike – +33s
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Évita Muzic (FRA) – FDJ–Suez
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Elise Chabbey (SUI) – FDJ–Suez
Gesamtwertung nach Etappe 5
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Kim Le Court – 15:07:14
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Pauline Ferrand-Prévot – +18s
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Demi Vollering – +23s
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Kasia Niewiadoma Phinney – +24s
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Anna van der Breggen – +27s
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Marianne Vos – +37s
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Pauliena Rooijakkers – +45s
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Sarah Gigante – +55s
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Puck Pieterse – +1:04
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- Cédrine Kerbaol – +1:16



