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E-Bike mit in den Urlaub nehmen? Achte auf Gewicht und gesetzliche Vorgaben

Von Adam Marsal

Planst du, dein E-Bike mit in den Urlaub zu nehmen? Profi-E-Biker Richard Gasperotti gibt wertvolle Tipps für den sicheren Transport. „Besonders bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist Vorsicht geboten – hier gelten oft strenge Regeln“, warnt er.

Besser hinter dem Auto als auf dem Dach

Wer sonst seine Fahrräder auf dem Autodach transportiert, sollte das bei E-Bikes lieber lassen – und das aus mehreren guten Gründen. Dachträger haben meist eine begrenzte Tragkraft, die durch das höhere Gewicht von E-Bikes schnell überschritten wird. Das kann nicht nur zu Schäden am Fahrzeug führen, sondern auch beim Hochheben des E-Bikes Verletzungsgefahr mit sich bringen – besonders bei einem Gewicht von über 20 Kilo.

Sicherer und praktischer sind Kupplungsträger, also Trägersysteme für die Anhängerkupplung. Achte hier genau auf die maximale Traglast. Es gibt mittlerweile spezielle, verstärkte Modelle, die auf E-Bikes ausgelegt sind. Sie erleichtern das Auf- und Abladen deutlich und bieten mehr Stabilität. Zudem reduziert der Transport am Heck den Luftwiderstand, was Kraftstoff spart und das E-Bike besser vor Regen und Straßenschmutz schützt.

Bei starkem Regen solltest du dein E-Bike möglichst nicht transportieren – Feuchtigkeit kann die Elektronik beschädigen. Auch Hitze ist kritisch: Lasse dein E-Bike nicht in der prallen Sonne stehen. Am besten nimmst du den Akku ab und lagerst ihn im Innenraum des Autos – aber bitte niemals über längere Zeit im heißen Auto. Optimal ist ein Ladezustand von 30–60 % – das gilt auch für längere Lagerung.

Tipp für Italien: Hier ist ein Warnschild mit reflektierenden Streifen am Fahrradträger Pflicht!

Bahnreisen: Frühzeitig reservieren

Mit dem Zug zu reisen ist für E-Biker grundsätzlich eine gute Idee. Die meisten europäischen Bahngesellschaften erlauben den Transport – aber es gibt einiges zu beachten: Erstens brauchst du ein extra Ticket, auch für E-Bikes. Zweitens solltest du, wegen des höheren Platzbedarfs, möglichst früh reservieren.

Du kannst dein E-Bike entweder mit in den Passagierbereich nehmen oder es im Fahrradabteil abgeben. Bleibt es bei dir, bist du selbst für die sichere Unterbringung verantwortlich. Meist gibt es Haken für das Vorderrad oder gekennzeichnete Stellplätze. Informiere dich unbedingt vorher über die genauen Bestimmungen der Bahn.

Das Einsteigen kann zur Herausforderung werden – besonders bei älteren Wagen mit Stufen und engen Türen. Bei Niederflurzügen ist es deutlich einfacher. Während der gesamten Fahrt gilt: Du trägst die Verantwortung für dein E-Bike – behalte es also im Auge.

Flugreisen? Leider nein!

Hier ist die Sache klar – aber enttäuschend: E-Bikes dürfen nicht im Flugzeug transportiert werden. Laut IATA-Richtlinien (International Air Transport Association) ist das verboten. Grund ist die Batterie, die als Gefahrgut eingestuft wird – auch bei modernen Markenmodellen.

Wenn du fliegst, bleibt nur: Vor Ort ein E-Bike mieten. Das gilt übrigens auch für viele Fährverbindungen – auch dort sind E-Bikes mit Akku oft nicht erlaubt.

Extra-Tipp:

Hat dein E-Bike ein elektronisches Schaltsystem? Dann unbedingt den Akku dieser Einheit vor dem Transport entfernen! Das System erkennt Bewegungen und denkt, du fährst – das entlädt den Akku komplett noch während der Reise. Ärgerlich, wenn du am Ziel ankommst und dein Schaltwerk tot ist, bevor du überhaupt losgefahren bist.