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Bio vs. Elektro: Der Gravel-Bike-Vergleich mit Foto-Finish – Welches passt zu dir?

Von Adam Marsal (Originaltext: Englisch)

In seiner Garage stehen zwei Gravel-Bikes. Eines ist klassisch, das andere mit Motor. Seit zwei Monaten fährt Martin beide – und die Entscheidung, welches bleiben darf, fällt ihm schwerer als jeder Anstieg im Erzgebirge. Wenn auch du zwischen Bio-Bike und E-Gravel schwankst, könnten dir diese fünf Minuten Lektüre viele Stunden Kopfzerbrechen ersparen.

Vom Mountainbike zum Gravel-Fan

„Ich kann’s nicht erklären“, sagt Martin, „aber nach Jahren auf dem MTB hatte ich einfach keine Freude mehr daran. Und plötzlich hat mich dieses neue Konzept wieder gepackt.“ Damit meint er die Leichtigkeit und Agilität, die Gravel-Bikes auszeichnen.

Martin arbeitet im Managementbereich und möchte anonym bleiben. Doch er ist bereit, seine Gedanken zu teilen: Ist das klassische Bio-Gravel die bessere Wahl – oder bringt die elektrische Unterstützung echten Mehrwert?

Wie viele Gravel-Fans stellt er fest: Gravel-Bikes ähneln Hardtail-MTBs – aber sie sind deutlich schneller. „Man muss nur lernen, richtig zu fahren, damit nicht jeder Schlag durch den Körper geht und man am Ende völlig durchgeschüttelt ist“, lacht er. Drei Mal pro Woche ist er unterwegs – am liebsten auf den breiten Schotterwegen im deutschen Teil des Erzgebirges.


Mondraker Bio vs. Cube E-Gravel

Auf diesen Trails testet er zwei sehr unterschiedliche Bikes: das Mondraker Arid R mit Carbonrahmen – und das Cube Nuroad Hybrid C:62, ein E-Gravel-Bike mit Antrieb.

Das Mondraker erinnert mit seiner Geometrie stark an die Wurzeln der Marke im MTB-Bereich: abgeflachtes Oberrohr, markantes Unterrohr, ausgewogene Kombination aus Steifigkeit und Komfort. Die Carbon-Sattelstütze sorgt für zusätzliche Dämpfung.

Im Cube Nuroad steckt der kompakte Bosch Performance Line SX-Motor mit 55 Nm Drehmoment und einem schlanken 400-Wh-Akku. „Der Motor ist so gut integriert – wenn du es nicht weißt, merkst du’s nicht“, sagt Martin.


Fühlt sich das Zusatzgewicht an?

„Sobald man ‚Motor‘ sagt, geht’s nur noch um Gewicht“, sagt Martin. „Klar, man kann die Bikes wiegen – aber entscheidend ist, wie es sich anfühlt.“ Und ja: Es gibt einen Unterschied. Aber er sei relativ. „Das eine ist schnell, weil’s leicht ist. Das andere, weil’s Schub hat. Auf beiden habe ich das Gefühl, durch die Landschaft zu fliegen.“

Das Mondraker reagiere extrem direkt: „Man tritt rein, und es geht sofort nach vorn – man merkt richtig, wie das Rad loswill.“ Doch auch der Motor hat seine Reize. Die Frage ist also: Welches Rad passt zu welcher Tour?

Martins Antwort überrascht: „Entscheidend ist nicht das Terrain – sondern die Zeit.“

„Wenn ich den ganzen Tag habe, nehme ich das Bio-Gravel.
Wenn ich wenig Zeit habe und mich frage, ob sich’s überhaupt lohnt – dann nehme ich das E-Gravel.“


Training? Gibt’s auf beiden Bikes.

Deutliche Unterschiede merkt Martin beim Bergauffahren: Mit dem E-Gravel geht’s leichter – aber „gratis“ ist es nicht. Wer optimal vom Motor profitieren will, braucht eine saubere Trittfrequenz. Und die ist höher als viele erwarten.

„Ehrlich gesagt, ich strenge mich auf dem E-Gravel mehr an“, gesteht er. „Man ist so schnell, man will einfach noch schneller sein.“ Laut seiner eBike Flow App liegt seine Trittfrequenz bei rund 90 U/min.

Und: Seine Garmin-Uhr zeigt beim E-Gravel sogar einen höheren Puls. Warum? Vielleicht, weil er sich auf dem Bio-Rad unterbewusst besser einteilt. Oder weil er mit dem E-Gravel kürzer, aber intensiver fährt. Auf seiner Lieblingsrunde liegt der Schnitt:

  • Bio-Gravel: 17 km/h

  • E-Gravel: 24 km/h


Die Sache mit der Batterie

Ein häufiger Einwand gegen E-Bikes: die Reichweite. Doch Martin bleibt entspannt. „Ich hab mal eine 80-km-Tour mit 2.200 Höhenmetern in den Alpen gemacht. Am Ende hatte ich noch 1 % – aber ich bin angekommen. Und zur Not tret ich halt. Ich bin früher auch ein 13-Kilo-MTB gefahren – hat mich nicht gestört.“

Klar: Preis ist für viele entscheidend. Und ja, da gibt’s Unterschiede.
„Beide Bikes gibt’s in verschiedenen Ausstattungen. Aber grob gesagt: Das Cube E-Gravel kostet etwa 25 % mehr als das Mondraker Bio-Gravel.“

Seine Bewertung?
„Beide bekommen vier von fünf Sternen – fair verteilt.“ Und wir danken Martin – er hat uns die Entscheidung definitiv leichter gemacht 😉


Fazit: Bio oder Elektro?

  • Bio-Gravel: ideal für fitte, ausdauernde Fahrer mit viel Zeit.

  • E-Gravel: perfekt für alle, die sportlich fahren möchten, aber limitiert sind durch Job, Alltag oder Kondition.

Am Ende zählt aber nicht, was in deiner Garage steht – sondern, dass du draußen auf dem Rad bist.