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Der Winter ist noch nicht vorbei! Richard Gasperotti verrät seine Top-Tipps zum Radfahren bei kaltem Wetter

Von Škoda We Love Cycling

Radfahren im Winter kann ein unglaubliches Erlebnis sein – frische Luft, weniger Menschen auf den Trails und eine großartige Möglichkeit, in Form zu bleiben, auch wenn die Saison ruhiger wird. Aber der Winter bringt auch einzigartige Herausforderungen mit sich, die eine angemessene Vorbereitung erfordern. Der erfahrene Biker Richard „Gaspi“ Gasperotti liebt das Radfahren im Winter und gibt wichtige Tipps, damit Sie das Beste daraus machen und gleichzeitig sicher bleiben.

„Fahren im Freien im Winter ist entscheidend, da kein Indoor-Trainer echtes Radfahren wirklich ersetzen kann. Natürlich hilft ein Trainer beim Aufbau der Fitness, aber das Fahren unter realen Bedingungen beansprucht Ihren gesamten Körper, einschließlich Ihres Rumpfes, und zwingt Sie, sich an Wind, Wetter und das unvorhersehbare Gelände anzupassen, das beim Radfahren so wichtig ist“, sagt Gaspi. Er warnt, dass sich das Gelände im Winter stündlich ändern kann, weshalb es wichtig ist, wachsam zu bleiben. Morgens kann der Boden gefroren und steinhart sein, aber sobald die Sonne scheint, wird die Oberfläche weich und verwandelt sich in eine rutschige Masse.

Nordhänge und schattige Waldwege können den ganzen Tag gefroren bleiben, während sonnenexponierte Wege zu schlammigen Fallen schmelzen. Die schwierigsten Bedingungen entstehen, wenn auf eine frostige Nacht plötzlich Tauwetter am Tag folgt – dies erzeugt eine matschige Deckschicht auf einer festen Unterlage, die so glatt wird wie Nutella auf Glas. Wenn Sie sich bei Ihren Fahrradfahrkünsten nicht sicher sind, bleiben Sie auf stabilen, gut gepflegten Strecken, anstatt unvorhersehbares Gelände zu testen.

Die Planung Ihrer Route ist im Winter entscheidend. Kürzere Tage bedeuten weniger Zeit für lange Fahrten, und das Wetter kann sich innerhalb von Minuten ändern. Gaspi empfiehlt, morgens zu fahren, wenn das Gelände fester und die Bodenhaftung vorhersehbarer ist. Am Nachmittag können auftauende Wege zu einer matschigen, rutschigen Herausforderung werden. Rennradfahrer müssen besonders vorsichtig sein – was tagsüber wie eine trockene Straße aussieht, kann über Nacht wieder gefrieren und eine gefährliche Schicht Glatteis bilden. „Am schlimmsten sind die Tage mit Temperaturen nahe Null, an denen Sie nicht sagen können, ob die Straße griffig oder gefährlich glatt sein wird. Wenn Sie sich nicht sicher sind, gehen Sie auf Nummer sicher und bleiben Sie auf festen Oberflächen“, rät Gaspi.

Winterreiten bringt einzigartige Herausforderungen mit sich, die eine gute Vorbereitung erfordern. © Profimedia

Ein weiterer Faktor, der im Winter leicht übersehen wird, ist die Flüssigkeitszufuhr. Sie haben zwar nicht so viel Durst wie im Sommer, aber das bedeutet nicht, dass Ihr Körper weniger Flüssigkeit benötigt. Bei kaltem Wetter tritt Dehydrierung genauso schnell ein, wenn nicht sogar schneller, da Ihr Körper zusätzlich zur körperlichen Anstrengung besonders hart daran arbeitet, seine Temperatur zu regulieren. Die Lösung? Nehmen Sie eine Thermoskanne mit warmem Tee oder einem Elektrolytgetränk mit und machen Sie es sich zur Gewohnheit, regelmäßig zu nippen, auch wenn Sie keinen Durst haben. Eine Neoprenhülle für Ihre Wasserflasche ist auch ein toller Trick, um zu verhindern, dass Ihr Getränk gefriert.

Es mag überraschen, aber viele Profi-Biker trainieren im Winter auf E-Bikes – und das aus gutem Grund. „Mit einem E-Bike können Sie ein gleichmäßiges Tempo halten, ohne übermäßig zu schwitzen. Schweiß ist im Winter Ihr Feind – sobald Sie anhalten, frieren Sie schnell aus. Mit einem E-MTB können Sie Ihre Intensität steuern, sodass Sie warm bleiben, ohne zu überhitzen, und trotzdem ein solides Training absolvieren“, erklärt Gaspi. Beachten Sie jedoch, dass kalte Temperaturen die Batterieleistung verringern. Berücksichtigen Sie daher bei der Planung Ihrer Fahrt unbedingt eine kürzere Reichweite.

Und schließlich ist die richtige Kleidung der wichtigste Aspekt beim Radfahren im Winter. Vergessen Sie die Einstellung „mehr Schichten sind immer besser“ – Ihr Ziel ist es, trocken zu bleiben, nicht, zu warm angezogen zu sein. Der größte Fehler ist, zu viel anzuziehen und übermäßig zu schwitzen, was zu einer schnellen Auskühlung führt. Das richtige Schichten ist entscheidend: Die erste Schicht sollte Feuchtigkeit ableiten, die zweite isolieren und die dritte Wind und Feuchtigkeit abhalten. Gaspis Faustregel?

Beginnen Sie leicht kalt. „Wenn Ihnen vor dem Treten vollkommen warm ist, sind Sie zu warm angezogen. Sie sollten sich zunächst etwas kalt fühlen – sobald Sie sich bewegen, wird Ihr Körper warm und Sie werden sich wohl fühlen“, rät er. Und vergessen Sie nicht die Handschuhe und die Mütze – die meiste Körperwärme entweicht über Kopf und Hände.

„Fahren Sie im Winter, aber fahren Sie klug“, schließt Gaspi. „Die größte Falle ist eine plötzliche Wärmeperiode nach einer Frostperiode – dann wird das Gelände unberechenbar. Wenn Sie sich nicht sicher fühlen, verkürzen Sie Ihre Fahrt oder bleiben Sie auf festem Boden.“ Sind Sie also bereit, diesen Winter die Trails zu erobern?

Geschrieben von Adam Marsal